TCM – Traditionell chinesische Medizin

Therapien - TCM Allgemein chinesische Medizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin hat ihre Ursprünge schon weit vor unserer Zeitrechnung, wurde aber im Wesentlichen vom Konfuzianismus und Daoismus (ca. 500 v. Chr.) geprägt und entwickelte sich dann als Erfahrungsmedizin immer weiter.

Verständnis des Lebens aus der Sicht der TCM
Zunächst einmal stellt das Tao das ursprüngliche, göttliche Potential dar, aus dem alles entstehen kann.

Yin und Yang sind die beiden polaren Kräfte, die sich spontan aus dieser Offenheit des Tao manifestieren: Yang steht dabei stets für den geistigeren, den energe- tischeren Aspekt. Yin hingegen stellt mehr die Manifestation, den Ausdruck dar.

Die Fünf Wandlungsphasen
Innerhalb des Prinzips von Yin und Yang können wir sehen, wie sich die Dinge in verschiedenen Zyklen entwickeln wie z.B. innerhalb eines Jahres:

Das Jahr beginnt mit dem Frühling, der sogenannten Wandlungsphase des Holzes. Die Energien steigen, Wärme und Helligkeit nehmen zu – dies bedeutet „kleines Yang“.

Dann kommt der Sommer mit der Wandlungsphase Feuer und der maximalen Entfaltung der Energie, der größten Helligkeit und Wärme – dies bedeutet „großes Yang“.

Im Herbst mit der Wandlungsphase Metall sinkt die Energie (Blätter fallen), Helligkeit und Wärme nehmen ab – dies bedeutet kleines Yin.

Und im Winter, der Wandlungsphase des Wassers, der Zeit des Zurückziehens, haben Dunkelheit und Kälte ihren Höhepunkt erreicht – dies bedeutet großes Yin.

Zwischen den einzelnen Wandlungen liegen kurze Phasen des Ausgleichs und Wandels – die der Wandlungsphase Erde.

Ähnliche Entsprechungen beobachteten die alten Chinesen in allem Lebensbereichen und benutzen daher die Fünf Wandlungsphasen als ein Mittel, um sowohl Krankheit zu diagnostizieren, als auch die Gesundheit wieder herbeizuführen.

Insgesamt setzt sich die Traditionelle Chinesische Medizin aus mehreren Säulen zusammen.

Chinesische Akupunktur

Die Klassische Chinesische Akupunktur ist eines der ältesten Heilverfahren in der Menschheitsgeschichte. Sie wurde bereits vor mehr als 4000 Jahren in China angewandt. Wir wissen heute, dass die Akupunktur eine Reflextherapie ist, die über bestimmte Akupunkturpunkte Störungen oder Symptome an zugehörigen Organen oder anderen Strukturen positiv beeinflussen kann.

Akupunkturpunkte
Die Punkte liegen auf Leitlinien, die man als Meridiane bezeichnet. In ihnen kreist nach traditioneller chinesischer Auffassung die Lebensenergie „Qi“ mit ihren Anteilen Yin und Yang .

Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte sind im Körper als Gegenpole gleichzeitig wirksam. Ihr Gleichgewicht stellt den idealen Gesundheitszustand dar, ihr Ungleichgewicht führt zu Beschwerden und Krankheit.

Betrachtet man die über den Körper laufenden Meridianbahnen, wird deutlich, dass auch Akupunkturpunkte, die fern des eigentlichen Schmerz- oder Krankheitsgeschehens liegen, bei der Behandlung eine wichtige Rolle spielen.

Die Energie des gesamten Meridians als Funktionskreis mit seinen zugeordneten Organen muss stabilisiert werden, um das Gleichgewicht wieder herzustellen und so die Krankheit wirkungsvoll zu behandeln.

Akupunktur kann zerstörte Strukturen nicht wiederherstellen, wohl aber gestörte Funktionen wieder harmonisieren. Ob eine Akupunktur in Ihrem individuellen Fall (evtl. auch als nur unterstützende Therapie) helfen kann, sollten Sie persönlich mit uns besprechen.

Die Akupunktur hilft beispielsweise bei:

– Schmerzen aller Art besonders bei: Kopfschmerzen, Migräne und Kreuzschmerzen

– Rheuma

– Erkältungskrankheiten und Nasennebenhöhlenentzündungen, Bronchitis und Asthma bronchiale

– Trigeminus-Neuralgie, Gesichtslähmung und Meniere-Krankheit

– Verstopfung, Durchfall, Koliken, Gastritis

– Allergien

– Gewichtsreduktion und Raucherentwöhnung

– Hormonstörungen, Regelbeschwerden

– Schlafstörungen

– Durchblutungsstörungen

– Geburtsvorbereitung

– verschiedenen Kinderkrankheiten

– Vegetative Dystonie, Nervosität, Unruhe, „schwache Nerven“, depressive Verstimmung

– allgemeine Krankheitsanfälligkeit, Burn-Out-Syndrom

Für viele dieser Erkrankungen ist die Akupunktur bereits das Mittel der 1. Wahl geworden. Die gute wissenschaftliche Absicherung hat 1986 auch zur öffentlichen Anerkennung der Akupunktur durch die Weltgesundheitsbehörde WHO und verschiedene Länder geführt.

Tuina Massage

Überlieferungen zu Folge ist die Traditionelle Chinesische Massage eine der ältesten Behandlungsformen der Menschheitsgeschichte und kann auf eine fast 5000 jährige Tradition zurückschauen.

Die beiden Grundtechniken Tui (schieben) und Na (greifen) stehen heute als Synonym für diese manuelle Therapie der Chinesischen Medizin.

Sie beinhaltet eine Vielzahl von chiropraktischen Manipulationen, Gelenksmobilisationen und Massagetechniken, zu denen auch die Akupressur (An Fa: drücken) zählt.

Basierend auf dem energetischen Therapiekonzept der Chinesischen Medizin orientiert sich die Tui Na, wie die Akupunktur, an den Prinzipien von Yin und Yang, Qi, Meridianen und Akupunkturpunkten sowie den fünf Wandlungsphasen.

Ihre Wirkung beruht auf einer „Öffnung“ blockierter Leitbahnen und der Anregung von Blut- und Energiekreislauf mit dem Ziel, das gestörte Gleichgewicht von Yin und Yang wiederherzustellen.

Die differenzierten Grifftechniken der TUINA-ANMO-Therapie werden mit Fingerkuppen, Handballen, Handfläche oder Ellenbogen ausgeführt.

Außerdem gehören zu diesem Verfahren entsprechende – aktive und passive – komplexe Bewegungen. Sie wird großflächig angewandt und wirkt sowohl direkt (lokal) wie indirekt (reflektorisch).

Die TUINA-ANMO-Therapie zeichnet sich durch ihre unmittelbare Effizienz aus.

Ernährung nach den 5 Elementen

Die chinesische Ernährungslehre ist 5000 Jahre alt und wichtiger Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Danach kommt der Mensch mit einer festgelegten Energie (Qi) auf die Welt, die er von seinen Eltern erhalten hat.

Es existieren nun zwei Möglichkeiten, Energie hinzuzugewinnen. Die eine Möglichkeit ist über die Atmung (einschließlich Atem- und Entspannungsübungen), die andere über eine harmonische und ausgewogene Ernährung.

Anders als in der westlichen Welt, werden Lebensmittel nicht nur nach Frische- und Vitalstoffaspekten, sondern auch nach ihren Wärmewirkungen und deren Zugehörigkeit zu den 5 Elementen: Holz – Feuer – Erde – Metall – Wasser beurteilt.

Nach der chinesischen Ernährungslehre sind diese 5 Elemente im gesamten Kosmos anzutreffen. Jedes Lebensmittel wird nun jeweils einem der Elemente zugeordnet. Gleichwohl befinden sich im menschlichen Körper Organpaare, die genauso einem der 5 Elemente zugeordnet werden.

Aufgrund dieser Theorie ist in der chinesischen Ernährungslehre durch das Kochen sichergestellt, dass alle Organe berücksichtigt und sozusagen „gefüttert“ werden.

Es gibt also Nahrungsmittel, die den Körper eher erwärmen und andere, die mehr für Abkühlung sorgen. Damit kann zum einen dem äußeren Klima Rechnung getragen werden, indem man im Sommer mehr erfrischende Nahrung zu sich nimmt, wie etwa Blattsalate, Zucchini, Gurken, Tomaten und Melonen – im Winter mehr warme Nahrung, wie Fleischsuppen, Kohlgemüse und Kürbis.

Andererseits kann jeder seiner individuelle Konstitution entsprechend essen. Heißsporne und Hitzköpfe sollten Grillsteaks, Knoblauch und scharfe Gewürze meiden und zum Beispiel mit Spinat, Spargel und Stachelbeeren ihrer inneren Hitze entgegenwirken.

Für Kaltfüßler und Frostbeulen wären Lammfleisch, Lauch, Süßkartoffeln, Zimt und Nelken ideal zum Aufwärmen.

Die Fünf Geschmacksrichtungen
Den Fünf Elementen der chinesischen Medizin ist jeweils ein Geschmack zugeordnet. Da auch die inneren Organe – entsprechend ihrer Physiologie und Wirkweise – auf die Fünf Elemente verteilt sind, kommt es zu folgender Einteilung:

Holz – sauer – Leber und Gallenblase

Feuer – bitter – Herz und Dünndarm

Erde – süß – Milz und Magen

Metall – scharf – Lunge und Dickdarm

Wasser – salzig – Niere und Blase

Daraus wird ersichtlich, wie wichtig es ist, alle fünf Geschmäcker in unseren Speisen zu berücksichtigen, damit alle Organe optimal versorgt werden. Eine Überbetonung des süßen Geschmacks zum Beispiel und das Weglassen von bitteren Nahrungs- mitteln führt daher schnell zu einem energetischen Ungleichgewicht im Körper und kann Krankheiten verursachen.

Eine Mahlzeit soll also möglichst alle 5 Elemente beinhalten und immer in einer bestimmten Abfolge zu den Speisen hinzugefügt werden. Hierbei ist es unerheblich, an welcher Stelle man mit dem Zyklus beginnt.

Der Grund für diese einzuhaltende Abfolge ist, die Anschauung, dass die Elemente einander „ernähren“ und deshalb für den Organismus eine harmonische Einheit bilden, die alle Organe mit Energie versorgt.

Für unsere westliche Weltanschauung lässt sich gut nachvollziehen, dass das Element Wasser das Element Holz ernährt und Holz wiederum das Feuer. Asche ernährt die Erde und die in der Erde befindlichen Mineralstoffe (Metalle) ernähren das Wasser.

Moxibustion/ Moxatherapie

Unter Moxibustion versteht man hauptsächlich das Abbrennen von getrockneten Blättern des Beifußkrautes (lat. = Artemesia vulgaris) zur äußeren Stimulation von Akupunkturpunkten oder Akupunkturmeridianen. Dabei wird das getrocknete und gerollte Kraut meist auf Akupunkturnadeln gesteckt und auf der Nadel verbrannt.

Des Weiteren kann das Beifusskraut in Form einer gerollten „Zigarre“ oder als Moxakegel entzündet an spezifische Akupunkturpunkte gehalten werden, um mit der langsam entstehenden Wärme eine Anregung bzw. einen Ausgleich im jeweiligen Meridiansystem zu bewirken.

Die Moxa-Therapie wird seit Jahrtausenden in der chinesischen Medizin praktiziert. Hauptziel ist es vor allem, die Selbstheilungskräfte im Organismus zu aktivieren. Gleichzeitig wird die Gewebedurchblutung gefördert, der Stoffwechsel im Gewebe sowie die jeweiligen Organfunktionen angeregt.

Selbst die Produktion der roten Blutkörperchen kann verbessert und dadurch die Sauerstoffversorgung im Körper optimiert werden, ebenso die Fließeigenschaft des Blutes. Eine weitere positive Wirkung wird durch die Steigerung der Körperabwehr erzielt.

Chinesische Kräutertherapie

Neben der Akupunktur sind „Heilkräuter“ der zweitwichtigste Pfeiler in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Es gibt heute mehr als 6000 Substanzen pflanzlicher, tierischer und mineralischer Herkunft, welche für die chinesischen Kräuterrezepturen genutzt werden.

Der Gebrauch von chinesischen Heilkräutern basiert auf den gleichen Grundsätzen wie die Akupunktur. Der Erfolg der Heilkräutertherapie hängt aber davon ab, wie exakt die Kräuter zu Rezepturen zusammengestellt werden, um genau den Merkmalen des Yin-/Yang-Disharmoniemusters des Patienten zu entsprechen.

Es entsteht somit eine für den Patienten individuelle Rezeptur. Diese Rezeptur zielt auf die Krankheitsursachen, die Hauptsymptome und letztlich auf eine Harmonisierung der Körperenergie ab. Sie vermeidet dadurch auch Nebenwirkungen.

Durch ein Auskochen der Heilkräuter entsteht ein konzentrierter Tee, der über einen bestimmten Zeitraum regelmäßig eingenommen wird. Chinesische Arzneimittel gibt es aber auch in Form von Pulver, Tabletten, Kapseln und Pillen. Insbesondere zur Behandlung von Kindern kann man die Rezeptur in flüssiger Form (als Tropfen) verabreichen.

Die chinesischen Arzneimittel werden in speziellen Apotheken oder Versandfirmen bestellt, die Prüfzertifikate über die einzelnen Arzneimittel auf Reinheit und Identität vorlegen und eine gefahrlose Einnahme gewährleisten können.

Einen besonderen Stellenwert in der chinesischen Arzneimitteltherapie genießen Stärkungsmittel, wie z.B. Ginseng, die den Körper bei Erschöpfungszuständen, chronischen Erkrankungen oder Schwäche des Immunsystems wieder aufbauen können.

Die Einnahme der auf die persönliche Konstitution des Patienten abgestimmten Kräuterrezeptur erfolgt oft unterstützend zur Akupunkturbehandlung, um eine stärkere Wirkung dieser Behandlung zu erreichen.